Heimaturlaub mit Zwischenstopps
01.08. – 22.09.2022, 4 Länder in 6 Wochen, Logstand seit Start 5774 sm
Zurzeit sind in der Karibik ein paar wettertechnische Störungen unterwegs. Hier auf Grenada nix schlimmes, aber heute morgen hat es so viel geregnet, dass wir beschlossen haben einen arbeitsfreien Tag einzulegen.
Na ja fast. Gegen Mittag sind wir zum Boot gefahren und haben ein paar Sachen geholt. Anschliessend ging es zu Treasure Trove – ein Gebrauchtteilehändler für Bootszubehör. Und tatsächlich haben sie es geschafft, während unserer Abwesenheit einige unserer Teile zu verkaufen. Der Erlös belief sich auf sage und schreibe 260 XCD (immerhin ca. 97,83 € 🤓). Aber da die junge Dame (die heute echt nicht gut drauf war, sie hing am Tisch mit dem Kopf auf der Tischplatte und schien kurz vor dem Einschlafen) nicht genug Geld in der Kasse hatte, haben wir halt nur 250 XCD erhalten. Vielleicht gibt’s den Rest beim nächsten Besuch. Und weiter gings in die Marina Le Phare Bleu zum Wäsche waschen. Pech für uns, dass aufgrund der erwarteten «Tropical Wave» das La Belle Vie Café und somit auch der angeschlossene Waschsalon geschlossen sind. No coffee – no laundry.
Welcome to the caribbean way of life – take your time – no problem.
Jetzt sitz ich hier im Airbnb und lasse die letzten Wochen nochmals Revue passieren. Unsere 6-wöchige Reise in die alte Heimat, in die Schweiz und nach Bayern, inklusive einem 4-tägigen Aufenthalt in New York City. Alles Orte mit einer perfekten Infrastruktur, Läden en masse in den es alles zu kaufen gibt, Luxus im Überfluss an allen Ecken und Enden. Ich war gespannt, wie wir all das nach 9 Monaten Karibik wegstecken würden.
Wir haben einen tollen Plan aufgestellt und freuen uns riesig darauf, ganz viele Verwandte und Freunde treffen zu können. In der ersten Woche läuft alles perfekt und wir können alle wichtigen Termine, wie Arztbesuche, Friseur, Applestore und Verabredungen wahrnehmen. Ziemlich genau eine Woche nach unserer Ankunft in der Schweiz hat dann Corona zugeschlagen. Jan hat es zuerst erwischt am Samstag. Schüttelfrost, Fieber und Husten haben ihn niedergestreckt. Zu dem Zeitpunkt gings mir noch prima. So bin ich schliesslich am Sonntag mit einem negativen Testergebnis in der Tasche regelrecht nach Bayern geflüchtet. Die Freude währte jedoch nicht sehr lang. Bis Dienstagmittag war alles noch ok, dann hat auch bei mir der Selbsttest «positiv» angezeigt. Langer Rede kurzer Sinn, wir waren beide für 3 Wochen ausgeknockt, schlapp beieinander und zu nix zu gebrauchen. Schweren Herzens haben wir eine Verabredung nach der anderen abgesagt.
Zurück in der Schweiz – die Woche vor unserer Abreise – konnten wir nochmals richtig Gas geben und einige schöne Stunden mit netten Menschen verbringen.
Am 12. September sind wir leicht wehmütig in den Flieger nach Barcelona gestiegen.
Für eine Nacht haben wir im Hostal Portugal eingecheckt. Ein einfaches Zimmer für 60 Euro mit 2 Fenstern, die in Innenhöfe gingen und ein Etagenbad. Es war sauber, hatte einen gewissen Charme und ist super zentral gelegen, 5 Geh-Minuten von der La Rambla entfernt.
Die La Rambla ist eine rund 1,2 km lange Promenade im Zentrum von Barcelona und endet am alten Hafen. Das hat sich wirklich gelohnt in der Stadt zu übernachten, so konnten wir auch ein klein wenig Sightseeing machen und feine Tapas essen.
Tags darauf ging bereits unser Flug nach New York City. Jan war noch nie dort und hat für uns ein 4-Tages-Power-Sightseeing-Programm erstellt. Mit dem City-Pass hat er bereits einige Aktivitäten im Voraus gebucht, was uns, wie sich herausgestellt hat viel Zeit und Nerven gespart hat.
Unsere Unterkunft war – wie schon bei der Anreise – das Grand View Hotel in Flushing/Queens im asiatischen Viertel. Direkt vor dem Hotel hält der Bus, der uns zur nächsten Metrostation bringt. Da wir noch keine Metrokarten haben, nimmt uns der Busfahrer kurzerhand umsonst mit. Den Eingang in die Metrostation hätten wir glaub ohne Unterstützung von sehr hilfsbereiten Passanten nicht gefunden. Jetzt brauchten wir «nur noch» die Metrokarten. Die Automaten sind eigentlich einfach zu bedienen, aber unsere 4-stellige Postleitzahl aus der Schweiz in Verbindung mit der Kreditkarte hat einen Kauf verunmöglicht. Ein zu Rate gezogener New Yorker hatte sich sogar sofort bereit erklärt, die Metro für uns zu bezahlen, was wir dankend abgelehnt haben – das hätte unser «Problem» nur verlagert. Mit so viel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft haben wir echt nicht gerechnet, New York ist auch nur ein Dorf. Zu guter Letzt haben wir die Metrokarten dann mit Cash und Angabe der Postleitzahl 99999 kaufen können 🤓.
14.09.22 – Wir lassen es langsam angehen in der Stadt die nie schläft und fahren erstmal mit der Subway zum Grand Central Terminal. Eine imposante Baute, das muss ich schon sagen. Die berühmte Uhr dort müssen wir allerdings fast mit der Lupe suchen.
Wir schlendern durch die Stadt und gucken immer wieder fasziniert an den Wolkenkratzern hoch.
Der Besuch am World Trade Center lässt uns für einige Minuten innehalten. Die Erinnerung an die Terroranschläge vom 11. September 2001 kommt hoch. Auf Bronzebändern, die das Nord- und das Südbecken umranden, sind die Namen der 2977 Todesopfer eingraviert.
Zu Fuss geht es für uns weiter in Richtung Wall Street.
Der Charging Bull gilt als Erkennungsmerkmal der Wall Street. Mit 3,2 Tonnen Gewicht, 3,3 Metern Höhe und 6 Metern Länge soll die Statue den aggressiven finanziellen Optimismus und Erfolg durch seine angriffsbereite Haltung symbolisieren.
Nach dem Treiben in der Wall Street und einer kleinen Stärkung geht es etwas gemächlicher zu auf der 1 1/2 stündigen Bootsfahrt mit der Circle Line. Los geht’s vom Pier 83 auf dem Hudson River, vorbei an Hudson Yards und Little Island, Richtung Lady Liberty und anschliessend unter der Brooklyn, Manhatten und Williamsburg Bridge durch, immer die Skyline von Manhatten im Blick. Ein schönes Erlebnis!
15.09.22 – Am Donnerstag haben wir vom Empire State Building einen wunderbaren Blick über New York geniessen können.
Ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge rüber nach Manhatten stand am Nachmittag auf dem Programm. Das sind gut 1,6 km und der Walk dauert ca. 40 Minuten – einschliesslich etlicher Fotostopps 😊
Chelsea Market? Ja klar, da gehen wir hin. Viele kleine Geschäfte und einen Haufen Restaurants sind hier angesiedelt. In einem Store, in dem heimische Künstler ihre Ware anbieten, erstehe ich eine neue Handyhülle mit dem Graffiti von Ruth Bader Ginsburg. Nach der erfreulichen Shoppingrunde gibt’s erst mal zwei überteuerte Biere für 30 US$.
Das Treiben auf dem Time Square ist tagsüber und abends der Hammer. Die riesigen Leuchtreklamen, die vielen Strassenkünstler, Bumble Bee, Hulk und Spiderman – das alles ist ein riesiges Spektakel – und wir mittendrin.
16.09.22 – Mittlerweile haben wir uns zu ÖV-Cracks entwickelt und freuen uns jedes Mal wie die Schnitzel, wenn wir in die richtige Richtung fahren bzw. laufen. Nachdem alles so super läuft, entschliessen wir uns, am Freitag – vor dem Besuch des American Museum of Natural History einen Abstecher ins Herz von East Village zu unternehmen.
Und das geht so:
Vor dem Hotel in den Bus Q25 bis Main Street Flushing -> Umsteigen auf Subway 7 bis Grand Central Station -> Umsteigen auf grüne Linie 4, 5 oder 6 Downtown bis 14th Street/Union – > Umsteigen auf graue Linie L Richtung Queens/Brooklyn -> Aussteigen bei 1st Avenue – paar Blocks laufen – easy oder 😂
An der Ecke 11th Street und 1st Avenue prangt das Graffiti meiner neuen Handyhülle von Ruth Bader Ginsburg – ich bin total begeistert!
Am Nachmittag gehen wir ins American Museum of Natural History – wir wollen unbedingt den Blauwal und das Skelett vom Tyrannosaurus Rex in Lebensgrösse sehen.
17.09.22 – Unser letzter Tag in New York ist angebrochen. Heute schauen wir vom Top of the Rock über die Stadt. Unser Time Slot ist von 10 bis 12 Uhr, also machen wir uns um 8 Uhr auf den Weg. Wir können mit der Subway 7 bis zur 42nd St/Bryant fahren und weiter mit B, D, F oder M Uptown bis zum Rockefeller Center.
Mittags schauen wir uns in Greenwich Village etwas um.
Die Menschen auf den Strassen sind allesamt relativ jung, die Strassencafé’s sind voll und der New York Cheese Cake im Mah Ze Dah schmeckt Jan vorzüglich.
Wir spazieren am Hudson River Park entlang und kommen an Little Island vorbei. Riesige Pflanztröge wachsen zusammen zu einer grünen Oase, die zum Verweilen einlädt.
The Vessel – eine Mischung aus Gebäude, Kunstwerk und Monument. Es ist oval und besteht komplett aus Treppen, die durch Ebenen verbunden sind.
Für die restlichen 843 Fotos von unserem New York Trip bucht gern unseren 3-tägigen Diavortrag 😂😂😂
Fazit 4 Tage New York
- Fitness: durchschnittlich pro Tag ca. 17’000 Schritte gelaufen
- ÖV-km zurückgelegt: nicht rekonstruierbar
- Ausgaben: wollen hier nicht genannt werden
- Spassfaktor: hoch
- will ich dort leben: nö
Am Sonntag um 4.44 AM (da war es noch finster) sind wir wieder am JFK und bereit für unseren «Heimflug» nach Grenada. Hab ich Grenada vermisst? Ja! Es ist schön, wieder hier zu sein. Entschleunigen – ab der 1. Minute. Gut, bis auf den Zoll, da kam kurz Panik auf wegen der mitgebrachten Ersatzteile für RARE BREED 😬
Aber der Rest, was soll ich sagen, die Uhren hier gehen einfach anders, langsamer, kein Stress – nicht mal an der Kasse, wenn die Schlange durch den ganzen Laden geht.
4 Gedanken zu „Heimaturlaub mit Zwischenstopps“
Ihr zwei lieben, was für ein schöner reisebericht von euren ferien in der heimat. diese fotocolage ist ja soooooooo wunderwunderschön ❤️ tut mir echt leid, dass ihr 3 wochen mit dem sch****** coronavirus flach gelegt wurdet jetzt wieder im schönen und relaxten grenada ☀️☀️☀️ hoffe es scheint bald wieder die sonne für euch zwei schätzlis wir sind heute gut in lugano angekommen. haben unsere 3 wöchige töfftour soooooo genossen. sind wohlauf und werden morgen nach hause fahren (warscheinlich mit regen ) es ist wie es ist, hatten bis jetzt ja fast nur sonnenschein ☀️ herzliche grüsse an euch beide, bis bald, fühlt euch umarmt daniela & martin
Hallo ihr 2, ja, Grenada hat uns wieder und uns geht’s gut! Danke fürs Mitnehmen auf eurer Reise. Italien ist und bleibt halt schon mein Lieblingsreiseland Einen guten Start nach dieser schönen Zeit und herzliche Grüsse, mille baci, Biggi&Jan
Hallo ihr beiden, was soll man sagen, einfach nur traumhafte Bilder, aber leben würde ich da auch nicht wollen
Gell, dahoam is scho am schensten
Weissblaue Grüsse nach Bayern