Alles Dushi, oder was?
20.09. – 28.11. 2023 Grenada – Curaçao, Logstand seit Start 7418 sm
Der letzte Bericht hörte in Grenada auf. Inzwischen sind schon fast drei Monate vergangen und ich habe ein richtig schlechtes Gewissen, dass es eine so lange Funkstille gab. Aber es ist tatsächlich so viel los gewesen, dass wir gar nicht zum Schreiben kamen. Also der Reihe nach:
Ende September haben wir uns etwas wehmütig von den Hunden verabschiedet und sind zurück an Bord gezogen. Die letzten Stunden im Haus waren etwas komisch für uns. Wir haben die Besitzer Mike und Carol nachmittags vom Flughafen abgeholt. Nach einem feinem von Biggi zubereiteten Abendessen sind die beiden früh ins Bett gegangen, da sie von der Reise erschöpft waren. Normalerweise haben die Hunde bei ihnen im Schlafzimmer geschlafen, aber dieses Mal sind sie lieber bei Biggi und mir im Wohnzimmer geblieben. Das hat die Besitzer natürlich etwas gewurmt, aber wer seine Hunde vier Monate zurücklässt muss sich vielleicht nicht wundern, wenn sie bei der Rückkehr andere Bezugspersonen haben.
Am Tag darauf sind wir dann von Mike zum Dinghydock gebracht worden und waren nach der langen Zeit als Landratten plötzlich wieder Yachties. Auch wenn es seltsam klingen mag: Die Umstellung von dem riesigen Haus auf unser kleines Boot ist uns überhaupt nicht schwergefallen. Im Gegenteil – wir waren schon im Vorbereitungsmodus für den ersten Schlag in der neuen Saison.
Anstatt wie ursprünglich vorgesehen nochmals entlang der Ostkaribischen Inseln nach Norden zu segeln, hatten wir uns in Grenada umentschieden. Wir wollten nach Westen – Richtung Panamakanal und den Pazifik segeln. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass die Zeit reif war wieder neue Ufer zu erkunden. Ausserdem ist unser Boot diesen Sommer mit grossem (finanziellem) Aufwand verbessert und verstärkt worden und wann, wenn nicht jetzt, wäre die Zeit um die gewaltigen Strecken im Pazifik zu bewältigen?
Der erste Törn von ca. 400 Seemeilen führte nonstop entlang der venezolanischen Küste nach Curaçao. Nonstop vor allem, weil Venezuela heutzutage leider nicht ganz unproblematisch ist und wir nicht riskieren wollten, uns mit korrupten Behörden oder sogar Piraten herumschlagen zu müssen. Eigentlich sehr schade, denn auf der Strecke liegen Traumziele wie die Islas Los Roques und die Islas Aves.
Weil die Strecke nicht ganz ohne ist, haben wir uns zum ersten Mal dafür entschieden mit einem Buddy Boat zu segeln. Ein Buddy Boat ist ein typisch amerikanischer Begriff und bezeichnet ein Boot mit dem man (eine Zeit lang) zusammen segelt. Die Amis lieben das und viele segeln auch kürzere Strecken am liebsten in Gruppen. Wir segeln im Normalfall lieber alleine, weil wir so spontan umentscheiden können ohne auf jemand anders Rücksicht nehmen zu müssen. Die deutsche Yacht AVALON mit Andi und Birte wollten zeitgleich mit uns los und hatten bereits mit einer anderen Schweizer Yacht vereinbart, die Strecke nach Curaçao gemeinsam zu segeln. Die Schweizer haben sich kurzfristig umentschieden und so sind wir nur mit der AVALON los.
Nach bald fünf Monaten Segelpause als erstes einen drei Tage dauernden Törn zu machen, war schon etwas komisch. Die Wettervorhersage hat nur schwache bis mässige Winde vorhergesagt und damit war auch die See ruhig, was vor allem Biggi sehr zu schätzen wusste.
Leider braucht unsere Lady ein bisschen Wind um gut voran zu kommen. Der Wind kam genau von hinten und obwohl wir Vollzeug (alle Segel oben) gefahren sind, wäre uns die AVALON (eine Bavaria 42) davongefahren, wenn sie ihre Segelfläche nicht verkleinert hätte. Wir sind nicht so schnell, dafür (als Katamaran) fast ohne Geschaukel unterwegs gewesen, aber die AVALON hat wegen der zu kleinen Segelfläche erbärmlich geschaukelt. Andi und Birte taten uns wirklich leid und wir rechnen ihnen sehr hoch an, dass sie stoisch bei uns geblieben sind, obwohl wir ihnen mehrmals angeboten hatten, dass sie doch einfach davon segeln sollten.
Es war für beide ein gutes Gefühl den anderen in der Nähe zu wissen, denn falls einer tatsächlich von Piraten attackiert worden wäre, hätte der andere dazustossen und einen Notruf absetzen können. Wir haben geschaut, dass wir gut ausserhalb der venezolanischen Gewässer bleiben und hatten beide unseren AIS-Transponder stumm geschaltet, damit wir «unsichtbar» waren. Einzig das Toplicht haben wir nachts angelassen, damit wir uns gegenseitig sehen konnten. Da die AVALON kein Radar hat, konnten wir sie dafür rechtzeitig warnen, wenn nachts Squalls (lokale Regenzellen mit potentiell viel Wind, die auf dem Radarschirm gut zu erkennen sind) von hinten aufkamen. Die stündlichen nächtlichen Funkgespräche waren einerseits eine willkommene Unterbrechung der Nachtwache und hatten andererseits auch eine beruhigende Wirkung.
Nach drei Tagen kamen wir alle wohlbehalten und ohne Zwischenfälle in Spanish Water in Curaçao an. Unsere Freunde Luise und Uwe von der LUWINA lagen schon seit Monaten hier vor Anker und kannten sich bestens aus. Da es am folgenden Tag Feiertag sei haben sie uns und Andi und Birte kurzerhand mit ihrem Dinghy abgeholt und an Land gebracht. Von dort ging es zu sechst mit dem Bus nach Willemstad zum Einklarieren. Einen wahren Marathon kreuz und quer durch Willemstad, den wir ohne die Hilfe von den beiden niemals so schnell hingekriegt hätten. Es hat trotzdem den ganzen Nachmittag in Anspruch genommen. Das ist doch wahre Seglerfreundschaft!
Spanish Water ist eine riesige verzweigte Lagune und bietet einen hervorragend geschützten Ankerplatz für Hunderte von Booten. Da die Insel ausserhalb der üblichen Zugbahnen der Hurrikane liegt ist es kein Wunder, dass sehr viele Boote den Sommer über hier liegen. Auf Curaçao gibt es auch eine grosse Auswahl an Supermärkten mit einem mit Europa vergleichbarem Angebot an Lebensmitteln.
Und es gibt eine hochaktive WhatsApp Gruppe, in der Segler aber auch lokale Dienstleister drin sind. Dort findet man für fast jedes Problem oder Bedürfnis einen geeigneten Ansprechpartner.
Für uns waren noch zwei weitere Aspekte Curaçao’s von grosser Bedeutung: Von hier gibt es günstige Flüge mit KLM nach Europa und es gibt eine Marina, in der man für einen vertretbaren Preis sein Boot während der Heimreise sicher abstellen kann.
Weil wir uns entschieden hatten diese Saison durch den Panamakanal und in den Pazifik zu gehen, war es uns wichtig nochmals vorher nach Hause fliegen zu können. Ich hatte meinen Vater wegen Corona schon seit drei Jahren nicht mehr treffen können und ausserdem hatte meine Mutter im November ihren 85sten Geburtstag. Das waren Gründe genug, dass wir uns nochmals in den Flieger setzen wollten, solange es noch bezahlbar war.
Aber vorher hatten wir noch etwas Zeit um Curaçao zu erkunden. Zusammen mit Luise und Uwe haben wir uns ein Auto gemietet und sind drei Tage kreuz und quer über die Insel gefahren.
Wir haben uns den Shete Boka Nationalpark mit dem Blow Hole «Boka Pistol» angeschaut. Eine wilde Landschaft an der schroffen Nordküste von Curaçao. Das Blow Hole verdient seinen Namen wirklich, denn es knallt wie ein Pistolenschuss, wenn die Wellen die Wasserfontänen durch den Spalt in die Höhe schiessen lassen.
An der Nordspitze von Curaçao gibt es ein noch eindrücklicheres Blow Hole und einen kreisrunden Krater mit einem unterirdischen Zugang zum Meer.
An der Südküste ist das Meer viel ruhiger und dort liegen auch einige sehr schöne Badestrände.
Das Wasser ist hier viel klarer, als wir es in der östlichen Karibik erlebt haben und die Fischvielfalt erscheint uns auch grösser. Das Beste war allerdings das Schnorcheln am Turtle Beach, wo man tatsächlich gleichzeitig mehrere Schildkröten beobachten kann. Die Tiere waren absolut nicht scheu und kamen regelrecht auf Tuchfühlung mit den Menschen im Wasser. Biggi war es dann fast ein bisschen zu viel des Guten, als eine Schildkröte sie von der Seite her knapp an der Schulter berührt hat.
Curaçao ist vom Klima und der Vegetation her völlig anders als Grenada. Es ist hier viel trockener und statt Palmen und Dschungel gibt es hier riesige Kakteen, Sukkulenten und stacheliges Unterholz.
Auch die Sprache und Kultur ist anders als auf den östlicheren Inseln. Hier spricht man Holländisch, Englisch, Spanisch und Papiamento. Der Einfluss aus Südamerika ist unübersehbar, sowohl in der Sprache als auch bei den Menschen. Einige Wörter gibt es nur hier – wie zum Beispiel «Dushi» oder «Chichi». «Dushi» kann vieles bedeuten wie «Liebling», «sexy», «gutes Essen» usw.
«Chichi» ist die Bezeichnung für «grosse Schwester», «Mutter» oder «Diejenige, die die Familie zusammenhält».
Eine deutsche Künstlerin ist vor x Jahren auf einer Weltumsegelung hier auf Curaçao hängengeblieben und stellt seither Chichi’s her. Die Chichi Figuren haben sich zu einer Art Symbol für Curaçao entwickelt und tauchen als Riesenplastiken an verschiedenen Orten auf Curaçao auf. Selbstverständlich haben wir auch ihre Werkstätte besucht.
Neben eine Aloe-Farm, einigen schönen Stränden und den Hato Caves haben wir auch Flamingos sehen können. Alles in allem drei sehr schöne und eindrückliche Tage.
Unser Abflugtermin kam näher und es wurde Zeit RARE BREED von Spanish Water zur Marina in Willemstad zu fahren. Dafür muss man durch den engen und gewundenen Kanal aus Spanish Water hinaus aufs Meer und die paar Meilen nach Willemstad segeln.
Curaçao gehört zu den Niederländischen Antillen und spätestens jetzt fühlten wir uns wieder ein bisschen als wenn wir in Holland wären, denn wir mussten um nach Willemstad reinzukommen zuerst an der «Floating Bridge» vorbeikommen.
Die Konigin Emmabrug ist eine Fussgängerbrücke, welche auf Pontonen schwimmend quer über die Einfahrt geht. Wenn man rein oder raus will mit dem Schiff, muss man den Brückenwärter per Funk anrufen und um eine Öffnung bitten. Dann bimmelt eine Glocke, die letzten Fussgänger hetzen noch schnell zur anderen Seite rüber und dann werden grosse Dieselmotoren angeworfen und die Brücke schwenkt langsam zur Seite.
In der Marina haben wir RARE BREED eingemottet und am 22. Oktober ging es mit dem Taxi zum Flughafen. Nach mehr als einem Jahr mussten wir wieder lange Hosen, Socken und sogar einen Pulli anziehen.
Nach einem angenehmen Nachtflug sind wir tags darauf in Amsterdam gelandet um festzustellen, dass unser Weiterflug nach München wegen Nebel abgesagt war.
Nach drei Stunden warten und einigem hin und her wurden wir von KLM auf den gleichen Flug am Folgetag umgebucht, d.h. wir blieben über Nacht in Amsterdam.
Mit den Vouchern für eine Hotelübernachtung, Transfer usw. standen wir nun im Flughafen und haben uns überlegt, was wir mit der «geschenkten» Zeit anfangen sollten. Amsterdam wäre vom Hotel aus gut zu erreichen – also nichts wie los. Da wir damit gerechnet hatten von Biggi’s Bruder Thomas am Flughafen in München abgeholt zu werden, hatten wir nur die Kleider dabei, die wir am Körper trugen – und das waren lange Hosen und dünne Fleecepullover, aber keine Jacken, geschweige denn Mützen oder Handschuhe. Als wir aus der Drehtüre am Flughafen raus in den eisigen Wind kamen, haben wir blitzartig realisiert, dass ein Stadtbummel mit unseren dünnen Klamotten eine ganz schlechte Idee war. Stattdessen sind wir durch die gleiche Drehtüre wieder ins beheizte Flughafengebäude zurück um unsere Optionen neu zu überdenken. Nach zwei Jahren im tropischen Klima waren wir dieser beissenden Kälte schlichtweg nicht mehr gewachsen.
Also sind wir stattdessen direkt ins Hotel gefahren und haben uns in die Schlange der gestrandeten KLM-Passagiere an der Rezeption eingereiht. Nachdem wir im Hotelshop noch ein paar Zahnbürsten und Zahnpasta erstanden haben (wir hatten wirklich gar nichts dergleichen dabei, da wir das alles in Uffing schon hatten) haben wir uns auf das Dinnerbüffet «gestürzt». Die unverhoffte Hotelübernachtung war gar nicht mal so schlecht, denn so konnten wir unseren Jetlag schon Mal ein bisschen ausschlafen und ausserdem haben wir ein ebenfalls gestrandetes Paar aus Deutschland kennengelernt, mit denen wir einen ganz vergnüglichen Abend an der Hotelbar verbracht haben.
Die knapp fünf Wochen in Europa waren sehr intensiv und voller Erlebnisse. Als erstes haben wir ein paar Tage in Uffing am Staffelsee bei Biggi’s Schwester Sigi verbracht.
Dort ist auch «unsere» kleine Wohnung, wo unsere Winterkleider und andere Sachen auf uns warteten. Was ebenfalls dort schon gewartet hat, war die Paketflut von meinen vielen Bestellungen. Nachdem man hier viele Sachen (sprich v.a. Bootsersatzteile) entweder gar nicht oder nur zu horrenden Preisen bekommt, habe ich im Vorfeld diverse Sachen bei Amazon und einigen Yacht- und Motorenfirmen bestellt. Sigi hat sich jeweils nur gewundert, wie wir das alles wieder zum Boot zurückbringen würden.
Gleich in der ersten Woche sind alle Geschwister von Biggi nach Uffing gereist für ein Geschwistertreff. Wie immer bei solchen Zusammenkünften ist die Zeit viel zu schnell vergangen.
Danach ging es mit einem Zwischenhalt bei guten Freunden von Biggi in der Nähe von Straubing wieder zum Flughafen München, von wo wir Ende Oktober für einen Blitzbesuch bei meinem Vater nach Schweden geflogen sind. Dass wir ausgerechnet mitten in einen Schneesturm fahren würden hätten wir nicht gedacht.
Um zu meinem Vater nach Värmland zu kommen mussten wir mit dem Mietauto knapp 300 km von Stockholm quer durch Schweden Richtung Oslo fahren. Obwohl wir extra auf ein 4×4-Auto mit Spikes aufgerüstet hatten, haben wir uns schlussendlich doch dazu entschieden nach einem Drittel der Strecke in ein Hotel zu gehen. Die E18 war weiter östlich wegen Blitzeis und quertreibenden Schneefall komplett gesperrt. In den Nachrichten haben wir tags darauf gehört, dass Leute vor der Norwegischen Grenze mit ihren Autos über Nacht stecken geblieben sind und vom Roten Kreuz notversorgt werden mussten. Da war eine Hotelübernachtung doch wesentlich angenehmer 😉 Das Abendessen im Hotel war recht lecker, nur hatte ich vergessen wie teuer Alkohol in Schweden ist. Die beiden Bierflaschen haben etwa genauso viel wie das Essen gekostet. Willkommen in Schweden! Abgesehen von den steifen Preisen für Alkohol ist Schweden für Personen aus dem Euro oder CHF Ausland richtig preiswert geworden. Der Wechselkurs zur Schwedischen Krone ist so vorteilhaft, dass das ehemals als teuer eingestufte Land inzwischen alles andere als teuer ist.
Die Zeit mit meinem Vater und seine Partnerin war sehr schön, nicht zuletzt für Biggi, die bei diesem Besuch viel über Schweden erfahren, für sie neues Essen probieren konnte und sogar einen Elch in freier Wildbahn gesehen hat.
Nach drei Tagen war es wieder Zeit zurück zu reisen. Von Värmland bis München ging alles reibungslos, aber die Deutsche Bahn hat uns mit ihrem ausgefallenen(!) Schienenersatzverkehr in München gehörig genervt. Spätabends kamen wir ziemlich gerädert in Uffing an.
Für mich ging es schon am 6. November mit dem Flixbus Richtung Zürich. Unterwegs habe ich mein Zugsticket von Zürich nach Hinwil, wo ich (bzw. später wir) bei einem Freund wohnen durften, gelöst. 15 Franken für ein einfaches Ticket 2. Klasse von Zürich nach Hinwil – Holla die Waldfee! War Schweden noch angenehm günstig, hat uns die Schweiz wieder einmal gezeigt, „wo der Bartel die Kohle holt“.
Ich kam am Vorabend vom 85sten Geburtstag meiner Mutter in der Schweiz an.
Wir hatten meine Mutter im Vorfeld der Reise auf allen Kanälen (WhatsApp, Facebook) gesperrt, damit sie ja nicht mitbekommt, dass wir nach Europa kommen würden. Ich wollte sie nämlich zum Geburtstag überraschen. Als ich am 7.11. vor ihrer Türe stand, ist sie aus allen Wolken gefallen und hat sich riesig gefreut 🙂 (Ein klein wenig Angst hatte ich natürlich schon, dass sie vor Schreck umkippen würde, aber das haben wir dann zum Glück verhindern können).
Die Zeit in der Schweiz war mit Treffen mit meinen Kindern und Freunden gut ausgefüllt. Es war echt schön alle diese Leute wieder zu treffen.
Biggi ist in dieser Zeit noch in die «alte Heimat» – nach Regensburg gedüst, um alte und neue Familienmitglieder und Freunde zu treffen.
In der zweiten Woche kam Biggi auch in die Schweiz und hat alle ihre Freunde getroffen. Parallel dazu habe ich möglichst viel Zeit mit meiner Mutter verbracht und das eine oder andere für sie erledigen können.
In diesen beiden Wochen durften wir freundlicherweise bei Jürg, einem ehemaligen Arbeitskollegen und inzwischen guten Freund wohnen. Jürg hat jeweils frühmorgens die Wohnung verlassen um zur Arbeit zu fahren und da wir abends in der Regel sehr spät wieder zurückkamen haben wir uns fast nicht gesehen. Für ein gemeinsames Abendessen, einen Brunch und den ein oder anderen Kaffeeschwatz hat es trotzdem noch gereicht. Lieber Jürg, danke für deine grosse Gastfreundschaft – Wir wissen es wirklich zu schätzen!
Die letzte Woche haben wir wieder gemeinsam in Uffing verbracht und sind prompt wieder in einer Schneelandschaft gelandet. Mit soviel Schnee – erst in Schweden und dann in Bayern – hatten wir auf unserer Reise wirklich nicht gerechnet. Das war schon schön, aber eben auch zu kalt für uns verweichlichte Tropenbewohner.
Am letzten Wochenende kamen noch Seglerfreunde zu Besuch, die wir im 2021 in der Karibik kennengelernt haben. Marco und Kerstin sind mit ihren beiden Kindern Sophia und Jonas im Eilzugstempo um die Welt gesegelt. Klar hatten wir mehr als genug Gesprächsthemen um die Zeit zu füllen!
Ende November war es dann wieder soweit. Nach einem tränenreichen Abschied in Uffing sind wir mit drei(!) zum Bersten gefüllten Reisetaschen Richtung München gefahren. Am Flughafen haben wir zuerst die Koffer gewogen. Nach ein wenig Umstauen haben wir es geschafft die erlaubten 23 kg pro Gepäckstück optimal auszunützen. Mit 23.0, 22.8 und 22.7 kg haben wir eine Punktlandung hingelegt 😉
Der Rückflug verlief problemlos und wir kamen – mitsamt dem ganzen Gepäck – planmässig um 15:45 Lokalzeit wieder in Curaçao an. So konnten wir noch mit dem letzten Tageslicht die Elektrik an Bord wieder einschalten und unsere viel zu warmen Kleider abziehen. Und man glaubt es kaum: ein klitzeklein wenig habe ich mich gefragt, ob ich lieber friere oder schwitze.
Etwas später kamen Birte und Andi von der Avalon mit etwas Frischware und ein paar kühlen Bier zu Besuch um uns hier wieder willkommen zu heissen 🙂 Es ist schon cool, wenn man auch in fremden Ländern Freunde hat.
Die kommenden Wochen verbringen wir damit, einen Teil der mitgebrachten Sachen einzubauen und dann wird es irgendwann weiter Richtung Westen gehen. Ob Kolumbien oder direkt nach Panama ist noch nicht ganz entschieden.