Bootssuche, oder die Nadel im Heuhaufen finden…

Bootssuche, oder die Nadel im Heuhaufen finden…

Der Entscheid für einen Katamaran hat die Auswahl zwar erheblich eingeschränkt – nicht zuletzt weil die Anzahl an bezahlbaren Schiffen in einem vernünftigen Zustand überschaubar war, aber einfacher wurde es deswegen nicht. Über eine Zeitperiode von 4-5 Jahren habe ich insgesamt wohl Tausende von Stunden damit verbracht, im Internet nach einem geeigneten Boot zu suchen. Ich glaube, ich kenne inzwischen so ziemlich jede Website, wo Katamarane feilgeboten werden…

Da das erste Kriterium natürlich der Preis war, hat sich meine Suche auf Gebrauchtboote beschränkt. Der verfügbare Geldbetrag wurde zwar im Laufe der Jahre immer grösser, und wenn ich zugewartet hätte, wäre eine neue „Lagoon 380 S2“ im 2019 im Rahmen der Möglichkeiten gelegen. Weil auch die Lagoonverteter an den Messen nicht sagen konnten, wie lange die 380er noch hergestellt werden würden, habe ich mich nicht auf das verlassen wollen. Rückblickend wäre das wohl aber keine schlechte Option gewesen.

Ich habe mehrere Boote und Modelle im Mittelmeer angeschaut und allesamt waren sie von der starken Sonneneinstrahlung in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand. Viele davon waren zudem als Charterboote im Einsatz gewesen, was auch seine Spuren hinterlassen hat und sich zum Beispiel in „ausgelutschten“ Segeln, vielen Motorstunden und massiven Gebrauchsspuren auf dem ganzen Boot niedergeschlagen hat. Im grossen Ganzen hätte ich bei diesen Booten noch sehr viel Geld für die Wiederinstandstellung investieren müssen. Ausserdem sind die Liegegebühren im Mittelmeer in der Regel ziemlich hoch.

Das hat mich bewogen, mehr in nördlicheren Ländern zu schauen und hier vor allem in England, das eine langjährige Katamarangeschichte hat. Die dort beliebten Prout und Broadblue Katamarane, waren eher auf eine kleine Crew und auf lange Seestrecken ausgelegt, als die in Frankreich und Südafrika hergestellten Modelle von Lagoon, Fountain Pajot und Leopard, welche eher auf den Chartermarkt ausgerichtet waren. Dadurch waren die meisten der angebotenen Boote in England Eignerschiffe. Die Bauqualität ist bei den britischen Booten in der Regel besser als bei den französischen Modellen. Das sind an sich gute Boote, aber ich fand wichtig: ein etwas solideres Boot mit weniger Kabinen aber dafür mit etwas durchdachteren Lösungen für’s an Bord leben.

Nach langer Suche bin ich schlussendlich auf RARE BREED gestossen. Das Boot ist zwar aus dem Jahr 2002, aber es sah aus wie frisch aus der Werfthalle. Die Besitzer waren wohlhabende Rinderfarmer und hatten das Boot mehrheitlich für den Nachmittagstee in der Marina verwendet. Es war fast nie bewegt worden und trotzdem hatten sie es penibel pflegen und warten lassen.

Loading