Von zuhause ins Daheim
25.08.-29.10.2021, Schweiz, Schweden & Bayern
Ja! Nach langem mal wieder ein Blog-Eintrag. Seit dem letzten ist jedoch so viel passiert, dass wir es in mehrere Beiträge aufteilen.
Ende August habe ich RARE BREED in der Marina Lanzarote in Arrecife zurückgelassen und bin mit Annika und Lynne zurück in die Schweiz geflogen. Nach fast drei Monaten an Bord war es schon speziell wieder zurück in die Schweiz und die eigene Wohnung zu kommen, vielleicht auch, weil es dieses Mal definitiv die letzten Monate in der Schweiz sein würden.
Ich bzw. wir hatten das enorme Glück, einen wunderschönen goldenen Herbst in der Schweiz und später auch in Bayern erleben zu dürfen. So fiel es uns fast schon ein wenig schwer alles aufzulösen, war es doch noch sooo schön zuhause.
Die Zeit bis Mitte Oktober – während Biggi noch ihre letzten Arbeitstage absolviert hat – habe ich dazu verwendet nochmals auszumisten, eine Reise nach Schweden zu meinem Vater zu machen und mich in der Schweiz ein letztes Mal mit Freunden zu treffen.
Am Samstag den 16. Oktober gab es eine Abschiedsparty bei uns zuhause. Das Wetter hat auch da voll mitgespielt und so konnten wir sogar noch draussen auf der Terrasse feiern.
Danach ging es Schlag auf Schlag: Biggi hatte am 18. ihren letzten Arbeitstag, der 19. war mit Packen, Notartermin und vielem anderem gut gefüllt. Am 20. holten wir den Lieferwagen ab und brachten ein paar Schränke zu meiner Mutter zum Einlagern. Am 21. wurde der Lieferwagen gepackt und noch zwei Autoladungen Sachen zum Entsorgen bzw. in die Brockenstube befördert. Spätabends war die Wohnung bis auf die Matratzen und Handtücher geleert und wir waren fix und fertig und vor allem hungrig. Noch schnell zum Stamm-Italiener etwas essen – als wir feststellten, dass Biggi barfuss war und alle ihre Schuhe entweder eingepackt oder in den Müll gegeben hat… In einer Nacht und Nebel Aktion mit Stirnlampe bewaffnet wurde der bereits entsorgte Abfallsack nochmals aus dem Container gefischt und die vorschnell weggeworfenen Schuhe gerettet.
Am 22. Oktober ging es frühmorgens los in Richtung Uffing am Staffelsee, wo wir die kleine Einliegerwohnung bei Biggi’s Schwester Sigi beziehen durften. Gegen Mittag kamen wir an und mit tatkräftiger Hilfe von Biggi‘s Bruder Thomas, Sigi und Sepp war der Lieferwagen ruckzuck leer. Unser Bett, das Sofa, ein paar Kleinmöbel und Kisten mit Kleidern und persönlichen Gegenständen hat die kleine Wohnung schnell gefüllt.
Am Tag darauf kamen weitere Geschwister von Biggi an und am Abend wurde ein grosses Familienfest im Gasthof Lieberwirth in Schöffau gefeiert. Neben gutem Essen und den vielen netten Gesprächen wird uns vor allem das von Biggi’s Geschwistern vorgetragene Abschiedsständchen in guter Erinnerung bleiben. Super! Jaja, yippieyippie, Jej! Danke euch allen!!
Nach einer kurzen letzten Stippvisite in der Schweiz, um den Lieferwagen zurück zu bringen sind wir gleichentags wieder nach Uffing zurückgekehrt.
Die verbleibende Zeit bis zum Abflug haben wir mit Besuchen, Besorgungen und abends fröhlichen Runden im engsten Familienkreis verbracht. Das dabei die eine oder andere Flasche Wein, Bier oder Schnaps geleert wurde, hat zwar manchmal zu Brummschädeln geführt, aber vor allem sehr lustige Erinnerungen hinterlassen. Gell, Andi, das portugiesische Bier ist nicht mal so übel? 😉
An dieser Stelle nochmals ein riesen DANKESCHÖN an alle, die uns die letzten Wochen unterstützt, beschenkt und Zeit mit uns verbracht haben! Allen voran natürlich Biggi’s Verwandtschaft, die uns die Einliegerwohnung zur Verfügung gestellt hat.
Am 29. Oktober hat uns Sigi frühmorgens bei Minusgraden und Nebel zum Flughafen nach München gebracht – der goldene Herbst hatte sich punktgenau zu unserer Abfahrt endgültig verabschiedet.
Mit zwei Koffern von je (genau!) 30 kg und zwei Handgepäckstücken – die wir zum Glück nicht wiegen mussten – sind wir als erstes nach dem Einchecken in die Europa-Lounge und haben ein ausgiebiges Sektfrühstück genossen. So ein Business Class Flug ist schon was feines. Haben wir zwar „nur“ wegen dem Plus an Gepäck gebucht, aber wenn schon denn schon! Unterwegs gab es natürlich auch ein warmes Essen an Bord und wir sind pappsatt auf Lanzarote angekommen. Naja, während der letzten Wochen hatten wir sowieso schon zugenommen, indem wir ein letztes Mal all die feinen Sachen – wirklich ALLE – zuhause schlemmten, da kam es darauf auch nicht mehr an.
Nach einer kurzen Taxifahrt vom Flughafen zur Marina standen wir wieder vor RARE BREED. Sie schwamm friedlich so wie ich sie zwei Monate vorher verlassen hatte, naja fast: Sie war unheimlich schmutzig vom Saharasand und das Verdeck war weg. Aber ansonsten war alles bestens, sogar die Batterien hatten die lange Zeit ohne Ladung sehr gut überstanden. Da ich alles, was nicht niet- und nagelfest war unter Deck gebracht hatte, war auch ohne unser beeindruckendes Gepäck unter Deck alles vollgestellt. Nach einem beherzten Einsatz war wenigstens die Elektrik wieder in Betrieb, der Wassertank gefüllt und wir hatten ein Ort zum Schlafen.
Aber vor allem – es war angenehm warm und sonnig hier. Wir sind – nach jahrelanger Vorbereitung und Planung endgültig im Leben 2.0 angekommen. Von zuhause in unser neues Daheim auf RARE BREED.