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Monat: Juli 2021

Hausbootferien in Holland

Hausbootferien in Holland

Windmühlen in Dokkum

Im Vorfeld der Reise haben wir uns überlegt welche Route wir am Anfang nehmen wollten. Entweder von Helgoland außen um den Friesischen Inseln bis Den Helfer in Holland oder durch die Staandemast Route durch die Kanäle in Holland. Die erste Variante wäre bei guten Wind wesentlich schneller aber hätte auch 1-2 zwei Nachtschläge bedeutet. Die Staandemast Route geht wesentlich länger hat aber einen ganz besonderen Reiz – man tuckert durch viele schöne Landschaften und Orte und sieht so ganz viel von Holland. in Anbetracht von Biggis verkürzte Ferien waren wir im Vorfeld v

Davon ausgegangen, dass es wohl die schnellere Route aussen herum werden würde, nachdem wir aber den ersten Teil von Neustadt bis Helgoland so zügig zurückgelegt haben wurde die Route durch die Holländischen Kanäle wieder aktuell und so sind wir in Delfzijl durch die Schleuse in den Zeehavenkanaal gefahren. Leider haben sie uns durch die engere Sportbootschleuse gelotst. Diese ist nur geringfügig breiter als RARE BREED und so hat uns diese Schleusen einen hässlichen Kratzer in der Bordwand beschert, da die Fender zu hoch hingen und wir unten an die Betonwand der Schleuse kamen

Danach waren aber alle Brückendurchfahrten und Schleusen etwas breiter und problemlos passierbar – oder wir haben uns einfach daran gewähnt und dazu gelernt? Naben den Naturschönheiten entlang der Strecke war es immer wieder faszinierend wie prompt die Brücken und Schleusen für uns geöffnet wurden und die Autos warten mussten, bis wir durch waren.

Bis auf ganz wenige Ausnahmen musste man fast nie etwas für diesen Service bezahlen. Dort wo man bezahlen musste, hat der Brückenwärter einen holländischen Holzschuh an einer Angel runtergelassen in dem man den geschuldeten Geldbetrag passend reingelegt hat. 

Viele Brücken waren Videoüberwacht und von einer Zentrale gesteuert. Wenn man darauf zu gefahren ist konnte man entweder per Funk anfragen, oder aber auch warten, dass das Signal von Rot (=keine Durchfahrt) auf „Rot über Grün“ (=Brücke geht demnächst auf, Durchfahrt vorbereiten). Meistens ist das sehr zügig passiert.

Es gibt aber an einigen Orten manuell bediente Brücken. Ein Brückenwärter ist dabei in der Regel für mehrere Brücken zuständig. D.h. er macht die erste Brücke auf, lässt alle Boote durchfahren und macht sie wieder zu. Danach schwingt er sich auf sein „Fietje“ (Fahrrad) und radelt gemütlich zur nächsten Brücke, derweil die Boote im Kanal langsam fahrend bzw. still stehend warten. Da ein Boot nicht einfach stehen bleibt, muss immer wieder ein wenig korrigiert werden um nicht im Vordermann oder die Kanalböschung rein zu treiben. So dauert z.B. die Durchfahrt durch Groningen im Konvoi mehrere Stunden. Hausbootferien entschleunigt 🙂

Eine kompetente Steuerfrau…
… führt zu einem entspannten Skipper 🙂

Der erste Stopp war in Groningen, eine quirlige Universitätsstadt mit vielen Kneipen und Tante Emma Läden sowie einen grossen Fisch- und Gemüsemarkt. Da es uns dort so gefallen hat, haben wir einen Hafentag eingelegt und die Stadt besichtigt und im Bootsladen ein paar „Kleinigkeiten“ für’s Boot gekauft. Das Abendessen in der Kneipe am Hafen war wirklich hervorragend und auch der bald einsetzende Regen (wir sassen natürlich draussen…) konnte unsere Laune nicht trüben.

Im Groningen Passantenhafen mitten im Stadtzentrum ist es kuschelig eng.
Fischmarkt in Groningen

Überall in der Stadt wimmelte es von den typischen holländischen Fahrrädern und auffand viele davon hatten blaue Vorderreifen. Unser Liegeplatznachbar hat uns dann erklärt, dass diese geleast waren, ein preiswertes Angebot, welches bei den vielen Studenten offenbar gut ankam.

Nach Groningen sind wir in einem grossen Bogen über das Lauwersmeer, durch Dokkum und Leuwarden bis Lemmer am Markermeer getuckert.

Zoutkamp Reitdiep

Unterwegs haben wir zwei Mal an extra angelegte Liegeplätze mitten im Nirgendwo übernachtet. Diese Plätze waren einfach eine kleine Mauer entlang dem Kanal mit ein paar Poltern zum Festmachen. Es gab weder Wasser noch Strom, aber dafür konnte man dort für bis zu drei Tage umsonst und vor allem sehr idyllisch liegen. Da die Brücken zwischen Abends um ca 18 Uhr bis morgens um 9 nicht bedient waren, gab es keinen Schiffsverkehr mehr und es war absolut ruhig dort.

Sundowner im Kanal

Beim durchfahren von Städten und kleineren Ortschaften sind wir mehrmals durch pittoreske Wohngebiete nur wenige Meter von den Häusern und Gärten entlang gekommen. Die Leute haben alle fröhlich gegrüsst und wir waren von den sauber gepflegten Gärten (Englischer Rasen scheint bei den Holländern Pflicht zu sein) und der teilweise sehr innovative und mutige Architektur der Häuser beeindruckt. Die Grundstücke und auch die Häuser waren im Vergleich zu der Schweiz sehr gross und durch die vielen grossen Fensterflächen und Wintergärten wirkte alles sehr einladend und hell. Viele Häuser hatten natürlich auch einen eigenen Anlegesteg und es lagen viele Boote in allen Grössen und Arten dort. Es wurde an vielen Orten gebaut und so vermuten wir, dass wir nicht die einzigen sind, die uns vorstellen könnten so zu wohnen.

Die futuristischste Brücke, die wir zu sehen bekamen – Ferbiningskanaal
Wir fahren ÜBER die Autobahn – Aquädukt bei Leeuwarden
Einmal bitte rechts abbiegen 🙂
Jedem sein eigener Leuchtturm…
… oder Badenixe!
Dreh- statt Hebebrücke
Sogar Eisenbahnbrücken wurden für uns geöffnet.

In Lemmer wurden wir auf’s Markermeer rausgeschleust und zum ersten Mal während unsere bisherige Reise konnten wir bei einem schönen achterlichen Wind die Segel setzen und ohne brummende Dieselmotoren segeln. Das Wetter war zwar eher trüb aber der Wind hat uns zügig geschoben und unsere überladene Lady hat ihre Qualitäten gezeigt und ist mit Rauschefahrt gen Enkhuizen gedüst. 

Biggi fühlt sich am Steuer zusehends wohler.
Wetter durchzogen, aber es hat Wind!
Endlich wieder Segeln!
Enkhuizen by night

Tags darauf ging es durch die Schleuse bei Kornwerdezand ins IJsselmeer und nach einen schönen Segeltag kamen wir in Amsterdam an. Durch der „Oranjesluis“ kamen wir in der IJ, ein Süsswasserstrasse, die von Amsterdam nach IJmuiden geht. Da wir noch in der Vorsaison waren, hatten wir keinen Platz in der Marine vorreserviert. Im Törnführer wurde die Sixhaven Marina vorgeschlagen, aber mit keinem Wort erwähnt wie eng diese ist. Da sie voll belegt war mussten wir das Boot dort drin wenden um wieder raus zu kommen. Ein Katamaran lässt sich mit den beiden Motoren an Ort und Stelle kehren, wenn der Platz aber nur wenige cm grösser als das Boot ist wird das zur einer richtigen Herausforderung. In der wenige km weiter vorne gelegenen Amsterdam Marina haben wir schlussendlich einen Platz bekommen. 

Princess Margriet Sluis – die Einfahrt nach Amsterdam

Der Törn durch die Kanäle war ein Highlight und hat uns als Crew bei den vielen Brücken und Schleusen viel Routine beim Manövrieren und Anlegen gebracht.

Für Biggi war der erste Teil der Reise hier zu Ende und wir haben die letzten Tage von ihren Ferien mit Putzen, Aufräumen aber auch mit einer Stadtbesichtigung von Amsterdam verbracht. Um von der Marina nach Amsterdam City zu kommen, konnen wir eine Shuttelfähre benutzen. Diese ist gratis und wir rege von Fussgängern und „Fietjes“-Fahrern benutzt. Dass Zürich als reiche Stadt keinen solchen Service anbieten kann, stimmt einem nachdenklich.

Auf der Shuttlefähre muss eine Maske getragen werden.

Amsterdam hat so viel zu bieten, dass ein Eintagesausflug bei weitem zu wenig ist. Wir haben versucht das Beste daraus zu machen und zuerst einen Ausflug mit einem Kanalboot durch die Grachten gemacht und sind danach zu Fuss durch die Altstadt gepilgert. Für uns Touristen ist Amsterdam wegen den vielen schnell daherredende Fahrradfahrer nicht ganz ungefährlich. Die Fahrradfahrer kennen offenbar keine Angst und radeln einfach über die Kreuzungen ohne sich um allfällig kreuzende Autos (oder kurzsichtige Touristen wie mich…) zu scheren.

Fast wie in den Limmatböötchen 🙂
Auf den Grachten unterwegs
Kindermuseeum „Nemo“ im Amsterdamer Hafen
Und die obligaten Amsterdamer Fritten – natürlich eine „Obelix“-Tüte 🙂
Abendstimmung in der Amsterdam Marina.
Die „Hoffotografin“ am Werk 🙂

Am Samstag den 3.7. habe ich Biggi zum Flughafen gebracht und mein neues Crewmitglied Cynthia abgeholt. Wir hatten den Auftrag RARE BREED in zwei Wochen die ca. 400 Seemeilen von Amsterdam nach L’Aber Wrac’ bei Brest zu bringen, wo Biggi wieder an Bord kommen wird.

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Wir sind dann mal wech…

Wir sind dann mal wech…

Wir sind inzwischen schon einige Wochen unterwegs, aber mit dem Pflegen des Blogs etwas in Rückstand, also wird die Hafenzeit in l’Aber Wrac’h unter anderem dafür benutzt um das schlechte Gewissen etwas zu beruhigen 😉

Der Juni war sehr intensiv. In den ersten beiden Juniwochen haben wir alles gepackt, was mit auf’s Boot sollte. Unsere Wohnung glich am Schluss eher einem Warenlager. Am 12. Juni haben wir den Mietwagen geholt und ich (Jan) bekam meine zweite Corona-Impfung. Am 15. hat auch Biggi ihre zweite Impfung erhalten und am 16. ging es im Morgengrauen mit dem bis unters Dach gefüllten Auto los gen Norden.

Abends sind wir müde, aber glücklich neben RARE BREED gestanden und haben die vom Metallbauer gemachten Veränderungen begutachtet. Erfreulicherweise hat der Metallbauer sein Versprechen eingehalten und alle Arbeiten inkl. die Anpassung des Geräteträgers für die grösseren Sonnenzellen termingerecht ausgeführt.

In den folgenden drei Tagen haben wir von früh morgens bis spät abends ohne Pause geschuftet um den geplanten Abfahrtstermin vom 20.6 einhalten zu können.

Vorsegel anschlagen

Dass es ausgerechnet dann eine Hitzewelle von 30° hatte war einerseits schön (Ferien :-)) andererseits eine echte Mehrbelastung. Unter Deck herrschten Saunabedingungen und die Kleider waren innert kürzester Zeit pitschnass. Die neue Kleiderordnung lautete: weniger ist mehr… Dass wir schon in Norddeutschland nachts unter der Hitze ächzen würden, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet.

An unserem Liegeplatz im Stadthafen von Neustadt/Holstein gab es weder Wasser noch Strom. Ersteres war ein bisschen blöd, weil wir so mit dem Wasser aus unserem Tank haushalten mussten. Ausserdem wurde unmittelbar neben uns ein Gebäude renoviert (also eher abgerissen), alles wurde ständig eingestaubt, was die Sache auch nicht besser gemacht hat. Das wir keinen Strom hatten, war hingegen kein Problem, denn nach dem Anschliessen lieferten die neuen Solarzellen Strom im Überfluss. Die Investition in die neuen Batterien, Solarzellen und den Inverter haben sich schnell ausgezahlt.

Volle Batterien

Am 19. Juni stand die Rückgabe unseres Mietwagens an – so sind wir am 18. losgetigert um einen, um nicht zu sagen „den“ Lebensmittelgrosseinkauf zu tätigen. Das hat sage und schreibe den ganzen Tag in Anspruch genommen! Wir kamen mit der letzten Ladung so spät zum Boot zurück, dass wir nach dem Verstauen der Frischwaren im Kühlschrank gerade noch kurz vor Küchenschliessung im Restaurant angekommen sind. Dass wir unsere sorgfältig geplante Einkaufsliste grosszügig „ignoriert“ haben, bekamen wir am nächsten Tag beim Verstauen der Einkäufe schmerzhaft zu spüren. RARE BREED’s Wasserlinie sank immer tiefer und tiefer…

Tiefer und tiefer versank auch Biggi’s Brille in der trüben Brühe des Hafenbeckens bei der abendlichen Rückkehr aufs Boot. Beim übersteigen an Bord ist ihre Brille, die sie in ihre Halskette eingehängt hatte, rausgerutscht und ausgerechnet in den schmalen Spalt zwischen Kaimauer und Bordwand gefallen… Plumps! Der Frust war natürlich gross, da es sich um eine teure und auch schöne Gleitsichtbrille handelte. Zum Glück gab es in der Nähe eine lokale Tauchschule und bereits am nächsten Nachmittag kam tatsächlich ein Taucher vorbei und hat angefangen zu suchen. Das war wohl im letzten Moment, denn die Strömung hatte die Brille schon ein paar Meter nach hinten rutschen lassen und nur noch der Bügel schaute aus dem Schlick hervor. Manchmal muss man einfach Glück haben und die 90 Euro waren gut investiertes Geld. Den tags zuvor ebenso verloren gegangenen Inbusschlüssel mussten wir abschreiben – der hatte sich wohl schon zu tief vergraben 🙂 Trotz unseres vollen Programms haben wir im Anschluss noch ein nettes Schwätzchen bei einem kühlen Bier mit dem Taucher gehalten. Er ist schon seit 30 Jahren dort als Tauchlehrer tätig und wusste viele interessante Anekdoten zu berichten.

Am Samstag haben wir den Mietwagen in Lübeck zurückgebracht und ein klein wenig Touristenprogramm durchgezogen. Wir haben das schräge Holstentor bewundert und eine leckere Lübecker Marzipantorte gekostet. 

Unseren letzten Abend haben wir erst in einem feinen griechischen Restaurant in der Nähe und zurück an Bord bei einem Gläschen Roten ausklingen lassen. Zum Sundowner konnten wir zu unserer grossen Überraschung und Freude noch ein tolles Feuerwerk geniessen – extra für uns – ähm, nein, natürlich nicht. Der Grund für das Feuerwerk war eine Hochzeit in der Nachbarschaft.

Und wenn es am schönsten ist, soll man gehen – oder wie in unserem Fall: ablegen. Pünktlich um 6 Uhr morgens am Sonntag, 20. Juni haben wir – stolz wie Hulle – die Leinen gelöst und sind aus dem Neustädter Hafen rausgetuckert. Genauso pünktlich hat sich das Hochsommerwetter verabschiedet und wir hatten auf der 66 Seemeilen langen Überfahrt nach Kiel das volle Programm – von Nieselregen bis Sonnenschein war alles dabei. Nur, guten Segelwind hatten wir keinen. Leider sollte das in den kommenden Wochen so bleiben.

Wir sind tatsächlich unterwegs!!

Das Gefühl, als wir zum (hoffentlich) letzten Mal für lange Zeit unter der Fehmarnsundbrücke gefahren sind, war unbeschreiblich! Unsere lang geplante und vorbereitete Reise hatte wirklich begonnen! Als ausgerechnet dann auch noch die Sonne rausgeguckt hat, sind wir vor Freude auf dem Deck rumgehopst. 

Im Jachthafen Stickenhörn, Kiel haben wir den Luxus vom Wasserschlauch am Steg voll ausgekostet und das ganze Schiff gründlich vom Staub aus Neustadt befreit. Am späten Nachmittag bekamen wir Besuch von Freunden aus Kiel und haben zusammen einen sehr schönen Abend verbracht.

Am Tag darauf hat es nur einmal geregnet, das dafür aber lange und ausgiebig. Die nächste Etappe sollte durch den Nord-Ostsee-Kanal gehen und da das bei Regen wenig Spass macht, haben wir spontan einen Hafentag in Kiel eingelegt. Wir erholten uns ein wenig vom Stress der letzten Tage und ausserdem konnten uns auch ein paar Freunde aus unserem Segelverein Trans-Ocean an Bord besuchen und verabschieden.

„Sonntagsfrühstück“ a Montag 🙂

Am Tag danach sind wir wieder früh los, denn der Nordostseekanal ist fast 100 km lang und wir wollten ihn in einem Tag schaffen. Der Kanal ist eine vielbefahrene Wasserstrasse und es ist immer wieder spannend, wenn man so nah an den ganz grossen Pötten kommt, etwas was man draussen auf dem Meer tunlichst vermeidet. Das Warten hat sich übrigens gelohnt, denn wir konnten die Fahrt durch den Kanal bei schönstem Sonnenwetter geniessen.

In der Schleuse Kiel Holtenau – Der westliche Zugang zum Nordostseekanal.
NOK wir kommen!

Die nächste Etappe hat uns aus der Elbe hinaus auf die Nordsee nach Helgoland geführt. Weil der angesagte Wind wieder von vorne kam, aber eher moderat sein sollte, sind wir mit dem Hochwasser gegen Mittag aus der Schleuse Brunsbüttel gefahren. Obwohl der Wind tatsächlich moderat war, hat er gegen den auslaufenden Tidenstrom geweht. Das Resultat war eine kurze und sehr unangenehme Welle, welche unserem überladenen Kat ganz und gar nicht gepasst hat. RARE BREED ist zwar mit bis zu 10 Knoten gelaufen, hat aber dabei so erbärmlich gebockt und in die Wellen geknallt, dass Biggi zum ersten Mal seekrank wurde.

Gegen 20 Uhr kamen wir – beide ziemlich erschöpft und durchnässt – auf Helgoland an. Zum Essen kochen waren wir zu müde, also sind wir an Land um etwas zu essen. Nachdem an Land alle Geschäfte schon geschlossen waren, aber wir Leute mit Pizzaschachteln gesehen haben, begaben wir uns auf dieSuche nach dem Pizzabäcker. Wenn wir gewusst hätten, dass wir (noch im Ölzeugs) den ganzen Ort durchqueren mussten um ans Ziel zu gelangen, hätten wir vermutlich darauf verzichtet. So kamen wir wenigstens zu etwas Bewegung und sind danach todmüde ins Bett gefallen.

Die nächste Etappe nach Borkum waren fast 80 Seemeilen. Dieses Mal hatten wir aber den Wind von hinten und das war eine Wohltat nach der Tortur vom Vortag. Auf dieser Strecke muss man mehrere Gebiete mit sehr viel Schiffsverkehr kreuzen und so war immer Action angesagt. Aber vor allem für Biggi natürlich sehr spannend und lehrreich zu sehen, wie man sich als langsames Segelboot einen Weg zwischen den bis zu 4 mal schnelleren Dampfern suchen kann. 

So sieht das auf der AIS Anzeige aus. Die grösseren blauen Symbole sind Berufsschiffe, Frachter usw..
Helgoland – ungewöhnliche leer.

Die letzte Etappe in deutschen Gewässern hat uns vom Borkum über die Ems Richtung Delfzijl geführt. Durch den mitlaufenden Strom sind wir natürlich wieder schnell unterwegs gewesen und haben nicht schlecht gestaunt, als die Geschwindigkeitsanzeige auf dem Kartenplotter plötzlich rot geworden ist, weil wir die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 10 Knoten überschritten haben. Schnell haben wir die Geschwindigkeit reduziert und gehofft, dass die Holländer keine Radarkontrollen auf dem Wasser durchführen.

Wir sind zu schnell!!

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